In Mecklenburg-Vorpommern ist es schwer, keine herrschaftlichen Häuser zu entdecken. Überall sind sie zu finden, manchmal versteckt, manchmal findet man sie im Vorbeifahren. So auch Gut Dalwitz, an dem wir zum ersten Mal vorbeikamen, als wir nach Schloss Lühburg fuhren. Plötzlich tauchte der Park auf und ich zückte schnell mein Notizbuch. Mittlerweile habe ich nämlich immer ein kleines Notizbuch in der Tasche, in das ich mir spontane Entdeckungen notiere. Entdeckungen, die später noch einmal besucht werden wollen.
Gesagt bzw. geschrieben, getan: Gut Dalwitz liegt im gleichnamigen Ort, der wiederum ein Ortsteil der Gemeinde Walkendorf ist. Die große Anlage besteht nicht nur aus dem Gutshaus, sondern auch aus einem angeschlossenen landwirtschaftlichen Betrieb, der von Graf und Gräfin von Bassewitz bewirtschaftet wird.
Zum Betrieb gehört ein Reiterhof sowie eine Pferdezucht, hier wird die aus Südamerika stammende Pferderasse Criollo gezüchtet. Wer gleich mehrere Tage auf dem Gut verbringen möchte, kann das in einer der Ferienwohnungen tun. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt, auf dem Gut befindet sich nämlich das Hofrestaurant Remise. Ihr müsst aber kein Gast sein, um hier essen zu können.
Auf der rechten Seite hinter dem Taubenschlag könnt ihr auch draußen sitzen. Unter den großen Bäumen mit Blick auf das Gutshaus lässt es sich schön verweilen. Hunde konnten wir dort auch schon entdecken.
Gegenüber befindet sich das Verwalterhaus des Gutes, in dem sich Ferienwohnungen befinden.
Vom rückwärtigen Teil des Verwalterhauses, der wunderschön mit Efeu bewachsen ist, blickt ihr in den Park der Gutsanlage. Vielleicht nimmt sich abends ja jemand ein Teleskop mit? Eine Einladung dazu konnte ich am Verwalterhaus entdecken.
Wurzeln im Mittelalter
Die Wurzeln der Familie von Bassewitz gehen bis ins Mittelalter zurück. Wer mehr über die Geschichte des Gutes erfahren möchte, sollte unbedingt die Website des Gutes besuchen und sich den interessanten Werdegang durchlesen. So ist das Gut z. B. nach der Enteignung im Jahr 1945 erst seit den 1990er Jahren wieder in der Hand der von Bassewitz – damals noch stark verfallen, erstrahlt das Gutshaus nach langwieriger Sanierung wieder in alter Pracht.
Der älteste Teil auf Gut Dalwitz ist der Wallgraben, der vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammt. Er führt um das Gutshaus herum und kann zu Fuß umrundet werden. Dabei kommt ihr auch durch den Gutspark, in dem es überall hübsche kleine Details wie Statuen, Bänke oder auch eine kleine rote Holzbrücke zu entdecken gibt. Ganz klar wird dieser Park liebevoll gepflegt. Auch er steht allen Besuchern offen. Zu beachten ist allerdings, dass die Wiese nach längeren Regentagen sehr sumpfig wird.
Entdeckt habe ich dann auch einen Storch, der mir spontan vor die Kameralinse gestakst ist. Durch einen ordentlichen Regenguss am Tag zuvor (daher die Warnung vor der nassen Wiese), gab es zahlreiche große Pfützen im Park, die der Storch nach Essbarem durchsuchte.
Noch ein Tipp: Wer auf dem Gut nicht nur Ferien machen, sondern auch arbeiten will, den könnte das Work & Travel Angebot interessieren.