Schloss Schwerin

Ein Besuch in der Landeshauptstadt Schwerin

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Seit Mitte 2019 wohne ich in Mecklenburg-Vorpommern und bis vor kurzem hatte ich unserer Landeshauptstadt Schwerin noch keinen Besuch abgestattet. Ein Umstand, den es zu ändern galt. Gesagt, getan. Es wurde ein ereignisreicher Tag mit einem leider etwas abrupten Ende. Aber ich greife voraus.

Schwerin liegt von unserem Zuhause in Diekhof eine gute Stunde entfernt. Für einen Tagesausflug also völlig ok. Gut gelaunt kamen der Göttergatte, Mops Herrmann und ich am Vormittag in Schwerin an. Unser erster Weg führte natürlich zu DEM Wahrzeichen der Stadt: dem Schweriner Schloss.

Der erste Eindruck: Ein wahres Märchenschloss!

Schloss Schwerin
Das Schweriner Schloss

Schlösser ziehen mich einfach magisch an. Wenn ich eins sehe, will ich hin (ähnlich wie bei Büchern). Göttergatte und Mops trotten in so einem Fall einfach hinterher. Diesmal war aber auch der Göttergatte interessiert, da wir vor kurzem eine Nordstory mit dem Titel Tausend Jobs im Märchenschloss gesehen hatten.

Tipp: Die Nordstorys vom NDR kann ich euch sehr empfehlen. Die einstündigen Filme erzählen Geschichten aus Norddeutschland und geben vielfältige Einblicke in Land und Leute. Viele der Filme stehen auch in der Mediathek zum Abruf bereit.

Ein gekröntes Haupt könnt ihr im Schweriner Schloss zwar nicht antreffen, dafür ist dort aber der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern zu Hause. So ist die amtierende Ministerpräsidentin Manuela Schwesig wohl das, was einem gekrönten Haupt am nächsten kommt.

Just an unserem Besuchstag war der Landtag zu einer Sitzung zusammengekommen. Das Schloss zeigte sich dementsprechend bevölkert. (Nein, Frau Schwesig wurde nicht gesichtet.) Zum Glück war die Außenanlage recht leer.

Schon allein der Schlossgarten (damit meine ich nur die Anlage auf der Schlossinsel) ist einen Besuch wert. Eine wunderschön angelegte und sehr gepflegte Anlage.

Den angrenzenden Schlosspark, für den man die Schlossinsel wieder verlassen muss, hatten wir uns für später aufgespart. Allerdings kam es dann nicht zu einem Besuch (der Grund folgt weiter unten).

Schlosspark in Schwerin

Leider hatte ich mich im Vorfeld nicht um eine dieser besonderen Führungen bemüht, die einen sogar aufs Dach des Schlosses mit seinen dort ansässigen Bienenvölkern bringt. Da Mops Herrmann eh nur von draußen gucken darf, blieb es bei einer Ansicht von außen. Von innen habe ich das Schloss diesmal nur im Kassenbereich gesehen, der allerdings auch schon spektakulär aussieht.

Kassenbereich vom Schweriner Schloss

Nach 2 1/2 Stunden auf dem Schlossgelände zog es uns in die Altstadt von Schwerin. Vom Schweriner Schloss gelangt man nach nur wenigen Gehminuten in die von teils sehr schönen Häusern umgebenen Straßen mit ihren vielen Cafés, Restaurants und Läden.

Ein Bummel durch die entzückende Altstadt

Sprüche in der Altstadt von Schwerin
Verschiedene Sprüche waren überall in der Stadt zu finden

Begeistert war ich auch von den vielen, teilweise sehr schmalen Gassen, die wir auf unserem Weg durch die Stadt erkundeten. Was für eine wunderschöne Altstadt. Sie hat uns tatsächlich in Urlaubsstimmung versetzt, obwohl wir ja nur wenige Stunden vor Ort waren.

In den Gassen von Schwerin

Wer viel geht, darf auch mal eine Pause machen und die genehmigten wir uns bei De Fischjung in der Buschstraße (siehe mittleres Foto). Von dem kleinen Imbiss hatten wir im Vorfeld schon gelesen und wollten unbedingt etwas probieren. Die Fish & Chips – eine Portion mit normalen Pommes, eine mit Süßkartoffelpommes – waren köstlich!

Fish & Chips bei De Fischjung in Schwerin
Eine kleine Stärkung

Natürlich ist es nicht möglich, alles Sehenswerte von Schwerin an einem Tag zu erleben. Schon gar nicht, wenn man sich mehrere Stunden am Schloss aufhält. Vorausschauend hatten wir deshalb eine kleine Tasche für eine spontane Übernachtung mitgenommen. Zu Dritt beschlossen wir, diese in Anspruch zu nehmen und in Schwerin zu übernachten. Am späten Nachmittag machten wir uns also auf die Suche nach einer gemütlichen Bleibe.

Nervige Mitmenschen

Leider hat unsere gute Laune in diesem Abschnitt des Ausflugs einen Dämpfer erhalten. Das hatte mit einem sehr diensteifrigen Schweriner Polizisten zu tun, der offenbar eine Quote zu erfüllen hatte und über den ich mich immer noch ärgere. Nachdem er seine Überlegenheit mit einem unnötigen Spruch gekrönt hatte, zeigte er uns auch noch die falsche Straße. Kennt die Schweriner Polizei ihre Straßen nicht?

Während wir noch über das Verhalten unseres Freund und Helfers nachdachten, fanden wir immerhin das gesuchte Hotel. Und der nächste Dämpfer stand schon bereit. Nicht nur war in dem Zimmerpreis von 105 Euro (für das günstigste Zimmer) nicht mal ein Frühstück enthalten – das sollte pro Mensch noch einmal 20 Euro kosten. Nein, auch Mops Herrmann sollte in seine nicht vorhandenen Taschen greifen und 35 Euro pro Nacht zahlen. Sprich: 180 Euro für eine Nacht in einem Mittelklassehotel an einem normalen Wochentag. Auf das Frühstück hätten wir verzichtet, aber 35 Euro für einen Mops (wegen des zusätzlichen Reinigungsbedarfs) ist einfach lächerlich.

Der Rezeptionist war an keiner Lösung interessiert und so kehrten wir ihm und seinen leeren Zimmern den Rücken zu. Wer nicht will…

Ein versöhnliches Ende

Ein wenig genervt beschlossen wir, den Tag dann wenigstens noch mit einem Eis ausklingen zu lassen. Eis geht schließlich immer. In der 2. Enge Straße 2 (Gassenfoto ganz rechts) entdecken wir Ilka-Eis, die jeden Tag eine neue Sorte Softeis herstellen. Der Göttergatte wählte Schokolade-Vanille, ich Erdbeere mit Buttermilch. Es war sensationell gut!

Mit diesem versöhnlichen Ausgang des Ausflugs fuhren wir zurück, im Kopf tolle Eindrücke dieser bezaubernden Landeshauptstadt, von der wir diesmal leider nur einen Bruchteil gesehen haben.

Die Altstadt von Schwerin

Schwerin hat uns wirklich bezaubert. Die vielen kleinen und großen Gassen, die sehenswerten alten Häuser, die kleinen Läden – das im Jahr 1160 gegründete Schwerin verströmt seinen ganz besonderen Charme und ist definitiv einen Besuch wert.

Wir kommen wieder, keine Frage.

5 Comments

  1. Moin liebe Marie, ich bin gebürtige Schwerinerin und lebe nun schon seit einigen Jahren mitten in Schleswig-Holstein. Ein bisschen Heimweh habe ich immer, gerade wenn ich die Bilder von Schwerin sehe. Danke für Deinen Einblick, wie Du Schwerin erlebt hast. Ich habe Deinen Blogg auch schon durchforstet. Schöne Ideen und tolle Beiträge. Schau doch gern mal bei mir vorbei http://www.nordicmoments.de, wir haben Beide wohl eine ähnliche Idee gehabt, mit unseren Blog. Würde mich freuen. Liebe Grüße Jana

    • Moin liebe Jana, wie schön, dass du mich gefunden hast. Das freut mich sehr.
      Ich komme ursprünglich aus Schleswig-Holstein. Na klar schaue ich gleich mal bei dir vorbei. 🙂
      Alles Liebe
      Marie

  2. […] Basedow ist eines der schönsten Dörfer, die ich bisher in Mecklenburg-Vorpommerns gesehen habe. Der Dorfkern wirkt beinahe märchenhaft und war trotz Pfingsten recht verwaist. Und dann der Blick über den kleinen Dorfsee auf das Schloss Basedow! Wundervoll. Ich bin bereits zum zweiten Mal vor Ort, aber wieder fasziniert mich der Anblick sehr. Ein Märchenschloß, ebenso wie das Schweiner Schloß. […]

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